Samstag, 9. Februar 2008

Amélie Nothomb: Reality-Show (Diogenes)

Ein TV-Sender sendet live aus dem Konzentrationslager. Die Darsteller werden einfach von der Straße weggefangen. Und das Publikum sucht täglich per Knopfdruck zwei Häftlinge aus, die sterben müssen. Die Presse empört sich, und die Einschaltquoten werden täglich höher. Diese Geschichte ist gruslig, nicht zuletzt weil sie durchaus wahr sein könnte. Und weil sie zeigt, was Menschen zu Tätern macht. Leider ist Nothomb stellenweise zu geschwätzig, und ihr Erzähler zu allwissend. Diese kleinen handwerklichen Schwächen verzeiht man aber gern; und erleichtert atmet der Leser auf, wenn er endlich beim Happy End angekommen ist.

Prädikat: ****

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