Donnerstag, 12. November 2009

Jo Schulz-Vobach: Sophies Familie (Knaur)


Als die Mauer fällt, wohnt Sophie von Sand, geboren am 1.1.1900, noch immer in dem - mittlerweile etwas brüchig gewordenen - Schloss ihrer Ahnen. Und nachdem Deutschland wiedervereinigt wurde, entdeckt die weitverzweigte Verwandtschaft urplötzlich das Anwesen auf der Insel Rügen wieder.
Vor allem Franz, Sophies ältester Sohn, hat so seine Vorstellungen, was man mit den Resten des Gutes Distelitz anfangen könnte. Und dabei stört es ihn überhaupt nicht, dass ihm seine Mutter bereits in den 30er Jahren Hausverbot erteilt und sein Erbe ausbezahlt hat.
Was für ein Stoff - und was macht die Autorin daraus! Es ist eine Schande. Das Figurenensemble ist grob geschnitzt, und agiert auch wie im Marionettentheater. Das Buch liest sich dementsprechend zäh. Und zu allem Überfluss finden sich darin Stilblüten in erstaunlicher Anzahl; man fragt sich, ob der Verlag denn keine Lektoren mehr beschäftigt, die Manuskripte barmherzig von sprachlichen Fehlleistungen bereinigen. Schade drum.

Prädikat: -

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