Donnerstag, 12. November 2009

Walter Heinrich: Die Stunde des Pelikans (Diogenes)


"Niemand auf der Welt vermag die Wahrheit zu verändern. Wir können nur eins: sie suchen, sie finden und ihr dienen. Sie ist an jedem Ort." Als die Deutschen in Polen einmarschieren, wird der Franziskaner Pater Maksymilian Kolbe, Begründer des größten Klosters Europas und einer Zeitung, die in Millionenauflagen erscheint, verhaftet. Von Niepokalanów wird er zunächst nach Warschau, zum Verhör durch die Gestapo, und schließlich nach Auschwitz gebracht. 1941 endet dort sein Leben. Denn einem Häftling gelingt die Flucht, und zehn andere Häftlinge lässt die Wachmannschaft zur Strafe dafür verhungern. Kolbe meldet sich freiwillig in den Tod, und rettet so einen Kameraden. 1982 wurde der Pater heiliggesprochen.
Walter Heinrich zeichnet in seiner Romanbiographie den Lebensweg des Franziskanermönchs nach. Dabei greift er - für meinen Geschmack - gelegentlich etwas zu tief in das Heftchen mit dem Blattgold. Die goldene Abendsonne über der Selektion der Opfer in Auschwitz, der Vogel, der über die Baracken dahinfliegt, als Kolbe umgebracht wird - solche Bilder sind ärgerlich. Etwas mehr Distanz hätte das Buch sicherlich besser gemacht.

Prädikat: ***

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