Donnerstag, 3. Dezember 2009

Niels Brunse: Die erstaunlichen Gerätschaften des Herrn Orffyreus (Luchterhand)


Robert Zahme, ehemals Professor der Germanistik, lebt allein in Kopenhagen in einem Reihenhaus, das er nicht verlassen kann. Denn sobald er vor die Türe geht, erleidet er fürchterliche Panikattacken. Und so setzt er sich daran, ein angeblich uraltes Manuskript, das ihm seine Lieblingsstudentin Ulla kurz vor ihrem Unfalltod überlassen hat, ins Reine zu schreiben.
Der Text erscheint spannend. Denn der Autor, ein Freiherr von Erlenberg, berichtet darin, wie er Kunde erhielt von einer rätselhaften Stadt in Mecklenburg-Strelitz, in die sich Menschen zum Sterben begeben - und aus der noch nie jemand zurückgekehrt sei. Von Erlenberg sucht nach dieser Stadt, findet sie, und wird eingelassen.
Wer allerdings einmal den hohen Palisadenzaun durchschritten hat, der die Stadt abschirmt, der darf nie wieder hinaus. Ramoth-Bezer, so der Name des Ortes, wird von einem Rat geleitet. Die Menschen leben dort vollkommen gleichberechtigt, und niemand leidet Not. Dafür sorgen die Maschinen des sagenhaftes Baumeisters Orffyreus, der große Räder konstruiert hat, die offenbar ganz von allein laufen.
Auch Zahme ist fasziniert von dem Rätsel um die geheimnisvolle Kraft, und er gibt sich viel Mühe, seine Lösung zu finden. Letzten Endes aber muss er erkennen, dass er in die Irre geführt worden ist. Ein grandioser Roman, mit einem verblüffenden Ende. 

Prädikat: *****

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