Freitag, 11. Juni 2010

Donna Leon: Schöner Schein (Diogenes)

Bei einem Abendessen lernt Commissario Brunetti Franca Marinello kennen, in Venedig auch als "la Superliftata" bekannt. Fasziniert stellt er fest, dass sich hinter den maskenhaften Gesichtszügen ein äußerst wacher Geist verbirgt. Denn die Blondine zitiert Ovid und Cicero, und hat für Brunetti überraschende Lektüre-Tips parat. 
Die könnten durchaus etwas mit einem Fall zu tun haben, dem sich der Commissario mit großer Vorsicht und wachsender Neugier widmet: Ein Sonderbeauftragter der Carabinieri, der andeutet, dass er aufgrund undurchsichtiger Giftmüllgeschäfte ermittelt, bittet Brunetti um Amtshilfe bei der Suche nach einem Mörder - und wird kurze Zeit später selbst ermordet aufgefunden. 
Ganz in der Nähe, in alten Tanks, findet sich zudem ein Chemikalien- lager, das buchstäblich zum Himmel stinkt. Wer der Mann auf dem Foto ist, das findet Brunetti schnell heraus. Aber wie kommt das Gift nach Venedig? Und was hat der geheimnisvolle Unbekannte mit den illegalen Geschäften zu tun?
"Schöner Schein" ist ein Krimi, wie er nur in Italien spielen kann. Donna Leon kennt sich mit der Mentalität der Venezianer und den verschlungenen Wegen der Gerechtigkeit offenbar bestens aus - und hat einmal mehr ein Buch geschrieben, das begeistert. Sie erzählt elegant und subtil; Commissario Brunettis achtzehnter Fall gehört ohne Zweifel zu seinen stärksten. 

Prädikat: ****

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