Sonntag, 13. Juni 2010

Martin Suter: Der Koch (Diogenes)

Maravan, ein tamilischer Asylbewerber, spült Teller in einem Zürcher Sternelokal - tief unter seinem Niveau. Denn Maravan ist selbst ein exzellenter Koch, ausgebildet einst in Sri Lanka von seiner Großtante, die ihn auch in die Geheimnisse der aphrodisi- schen Küche eingeweiht hat. 
Eines Tages wird Maravan gefeuert. Da ermutigt ihn seine Kollegin Andrea zu einem Deal der besonderen Art: Die beiden starten ein Catering für Liebesmenüs. Anfangs kochen sie für Paare, die eine Sexualtherapeutin vermittelt. Doch bald zeigen auch viel zahlungskräftigere Kunden Interesse. Die Mächtigen aus Politik und Wirtschaft nutzen seine Kunst für ihre Zwecke. 
Maravan sieht das nicht gerne, denn er sorgt sich, solche Geschäfte könnten "unanständig" werden. Doch er benötigt das Geld, um seine Familie in Sri Lanka am Leben zu erhalten. Lange zögert er, und kocht sein "Love Food". Als er aber feststellt, dass ihn die Vertreter der tamil tigers belogen haben, denen er einen Teil seiner Einnahmen gespendet hat, und dass zu seinen Kunden auch ein Waffenschieber gehört, der sowohl die Armee als auch die Aufständischen beliefert, kündigt er. Vorher allerdings kocht er noch ein letztes Mal - für den Waffenlieferanten, dem das nicht gut bekommt. Martin Suters bislang schwächster Roman - durch und durch konstruiert, und mit Rezepten, die Profis getestet und ebenfalls für nicht besonders gut befunden haben.

Prädikat: **

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