Dienstag, 21. Dezember 2010

Iny Lorentz: Die Ketzerbraut (Knaur)

Die schöne Münchner Patriziertochter Genoveva soll heiraten - doch der Brautzug, der sie zu ihrem Bräutigam, einem ebenso reichen Kaufmannssohn, nach Innsbruck bringen soll, wird überfallen. Ihr Zwillings- bruder kommt dabei ums Leben. Dass die Räuber Veva lediglich in ein Verlies gesperrt haben, um sie dann gegen Lösegeld freizugeben, glaubt dem Mädchen in München keiner. 
Um sie doch noch schnell unter die Haube zu bringen, verheiratet sie ihr Vater mit dem Sohn des Kaufherrn Rickinger, einem berüchigten Weiberhelden und Pfaffenhasser. Die beiden werden getraut und nach Augsburg abgeschoben, wo sich Jakob Fugger des jungen Paars annimmt. Doch während Ernst lernt, wie man klug Kaufmannsgeschäfte führt, sinnt ein weiterer Kaufmannssohn in München auf Rache. 
Benedikt Haselegner nämlich hat den Überfall auf Veva eingefädelt, um sie sozusagen als gefallenes Mädchen heiraten und sich Vermögen aneignen zu können, das ihm fehlt. Um an Geld zu kommen, scheut er kein Verbrechen - und bald sieht er eine Chance, den jungen Rickinger aus dem Weg zu schaffen. Sein Spießgeselle aber, der Anführer der Oberländer Bande, hat eigene Pläne. 
Ein spannend erzählter, handwerklich solide gemachter historischer Roman aus der Zeit der Reformation - trotz der schnittmusterartigen Story liest man das Buch gern und mit Interesse, was nicht zuletzt an einer Vielzahl sorgfältig recherchierter und gut ausgearbeiteter Details liegt. Die beiden Münchner Autoren wissen nur zu gut, wie man Leser begeistert.

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