Mittwoch, 22. Dezember 2010

Kari Köster-Lösche: Die sizilianische Heilerin (Knaur)

Sizilien 1282: Die Soldaten des französischen Königs plündern und morden - und die Einwohner wehren sich dagegen, wo immer das möglich ist. Santino Cataliotti, ein Wundheiler, der sich auf die Wiederherstellung beschädigter Nasen spezialisiert hat, bekommt reichlich zu tun - und seine Tochter Costanza ebenfalls, die ihm assistiert. Als er sich weigert, auch die verletzten Franzosen zu behandeln, übernimmt sie diese Aufgabe - sehr zum Ärger ihrer Mutter, die den Platz ihrer Tochter eher in Haus und Küche sieht.
Auch der Vater reagiert verärgert, und versucht, die aufsässige Tochter zu verheiraten. Doch dieser Plan scheitert, weil sich kein Sizilianer findet, der Costanza heiraten will, die so ganz anders aussieht als ihre Landsleute, und obendrein wenige jener Tugenden mitbringt, die ihre Zeitgenossen bei einer Frau erwarten. 
Als dann auch noch die Inquisition vorspricht, weil jemand angezeigt hat, die Santini würden als Chirurgus praktizieren, ohne das vorgeschriebene Medizinstudium absolviert zu haben, ist das Maß voll. Costanza fürchtet um ihr Leben - und flieht zu den Franzosen, wo sie als Wundärztin tätig wird, und versucht, das Geheimnis ihrer Herkunft zu ergründen. Ein historischer Roman voll verblüffender Wendungen - nicht durchweg perfekt erzählt, aber spannend bis zum Schluss.

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