Samstag, 1. Januar 2011

Leo Maasburg: Mutter Teresa (Pattloch)

Als Anjeze Gonxha Bojaxhiu aus dem albanisches Skopje 1928 mit gerade einmal 18 Jahren in Dublin in den Orden der Loreto-Schwestern eintrat, um als Missionarin nach Indien zu gehen, konnte niemand ahnen, welches Lebenswerk sie einst hinterlassen sollte. In Indien erlebte sie schlimmstes Elend - und verließ die Geborgenheit ihres Lebens als Schul- schwester, um in Armut den Ärmsten der Armen zu dienen, den Sterbenden, Waisen und Kranken, insbesondere den Leprakranken. 1979 erhielt sie den Friedensnobelpreis, 2003, lediglich sechs Jahre nach ihrem Tod, wurde sie seliggesprochen.
"Father Leo", über viele Jahre lang als Priester, Chauffeur, Reise- begleiter, Ratgeber und Übersetzer an ihrer Seite, hat in diesem Buch seine Erinnerungen an Mutter Teresa aufgeschrieben. Er erzählt viele Geschichten um die resolute Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe - beeindruckend, großartig. Er zeigt sie als starke Persönlichkeit, die unbeirrbar ihren Weg ging. Von ihrem Glaubens- zweifel und auch von Kritik an ihrem Wirken findet sich kein Wort. Das macht das Buch einseitig, und das ist wirklich schade. Wer den Verdacht hat, hier eine katholische Propagandaschrift in Händen zu halten, der sollte auch ihre Tagebücher und Briefe lesen - und die Stimmen ihrer Kritiker prüfen.

Keine Kommentare: