Montag, 2. April 2012

Fred Uhlman: Der wiedergefundene Freund (Diogenes)

Zwei 16jährige Jungen lernen am renom- mierten Karl-Alexander-Gymnasium in Stuttgart. Hans Schwarz ist der Sohn eines Arztes, Konradin von Hohenfels entstammt einem alten und reichen Adelsgeschlecht. Die beiden sind befreundet - doch plötzlich wird Hans aus seinem geregelten Leben gerissen. Denn diese Novelle berichtet von einer Schülerfreundschaft im Jahre 1933. 
Die Eltern senden Hans zu Verwandten nach Amerika. Sie glauben zunächst noch, weiter in Deutschland leben zu können, und gehen in den Freitod, als sie ihren Irrtum erkennen. Der Gymnasiast wird Amerikaner; er schlägt nicht einmal mehr ein deutsches Buch auf. Auch seinen Freund glaubt er verloren. 
Dieses kleine Büchlein ist große Literatur. Der Leser staunt darüber, wie Fred Uhlman die Schrecknisse jener Jahre in einer Miniatur fasst - und dabei auch die Schönheiten der verlorenen Heimat nicht ver- gisst, die "dunklen Forsten, duftend nach Pilzen und bernstein- farbenem Harz", Rhein, Neckar und Bodensee, und das geliebte Tübingen, die Hölderlinstadt.   


Prädikat: *****

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