Samstag, 14. April 2012

Michael Wallner: Kälps Himmelfahrt (Luchterhand)

Kälp ist Tierarzt in einem süddeutschen Bergdorf. Er kümmert sich um die kranken Tiere der Bauern, und er denkt an seinen toten Bruder, den einzigen Menschen, der ihm je nahegestanden hat. Einzig mit Daniel, Mönch im nahegelegenen Kloster, und mit Una, der Verlobten seines Bruders, redet er mehr als notwendig. Kälp schätzt seine Tiere - von den Menschen hält er nicht viel. Dann kommt Birgit mit ihrer Tochter Tabea ins Dorf, eine herbe Schönheit mit Reibeisenstimme. Und fast hätte Kälp sein Leben geändert - doch dann stürzt Schreiner Nurbrecht die Keller- treppe hinab, und bricht sich dabei das Genick. Kälp hat den Sturz beobachtet, und er hat auch gesehen, mit welcher Brutalität Nur- brecht zuvor seinen neunjährigen Sohn traktiert hat. 
Eine unheimliche Geschichte mit knorrigen, archaischen Typen, die Autor Michael Wallner eher dadurch beschreibt, dass er sie Dinge nicht sagen und nicht tun lässt. Das ist Literatur, ohne Zweifel - und es ist ziemlich verstörend. 


Prädikat: ***

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