Donnerstag, 30. August 2012

Sara Gran: Die Stadt der Toten (Droemer)

Sie steht zumeist unter Drogen, hat weder Freunde noch ein Zuhause, und löst Fälle, indem sie das Orakel und ihre Träume mindestens ebenso oft befragt wie ihre Zeugen. Außerdem hat Claire DeWitt, die uns Sara Gran in diesem Debüt als Heldin präsentiert, in jeder Lebenslage das passende Zitat aus Détection parat, dem fiktiven Handbuch eines ebenso fiktiven französischen Stardetektivs. 
Eine wüste Figur für eine Stadt, die nicht nur vom Hurrican verwüstet worden ist. Leider bleibt DeWitt, Gran zufolge "die beste Ermittlerin der Welt", seltsam konturenlos, obwohl wir mehr über ihre Vergangenheit erfahren, als wir eigentlich wissen wollen. Und was mit dem Staatsanwalt geschehen ist, den die Detektivin aufspüren soll, das ahnt der Leser auch schon sehr bald. Statt Spannung gibt's jede Menge Erzählebenen; dieses Buch wäre wohl gerne Literatur geworden, aber handwerklich überzeugt das nicht. Und der Leser staunt: Ein Krimi, der langweilt - das hatten wir lang nicht mehr! 

Prädikat: - 

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