Dienstag, 11. Dezember 2012

Kinky Friedman: Das Weihnachtsschwein (Knaur)

Die klassische Weihnachtsgeschichte endet meistens traurig - man denke nur an das Mädchen mit den Schwefel- hölzchen. Diese hier berichtet vom kleinen Benjamin. Er wächst bei Tante Joan und Onkel Floyd auf - so jeden- falls sagen die Leute, denn in Wahrheit weiß niemand, wer seine Eltern sind. 
König Jonjo herrscht über das Land, in dem Benjamin, Joan und Floyd leben - und der König enthüllt in jedem Jahr zum Abschluss der Christmette eine traditionelle Krippenszene. Nun hat er ein Problem. Denn Künstler gibt es in seinem Königreich nicht mehr. Benjamin spricht zwar nicht, aber er kann ausgezeichnet malen. Und so wird der Zehnjährige an den Hof geholt, um binnen Monatsfrist - mehr Zeit ist nicht mehr - ein grandioses Werk zu erschaffen. 
Gelingt es ihm, dann können seine Zieheltern ihre Schulden bezahlen, und verlieren ihren Bauernhof nicht. Während Benjamin an dem Bild malt, freundet er sich mit einem Schweinchen an. Valerie ist unglaublich klug - und Benjamin stellt erstaunt fest, dass er sich mit ihr unterhalten kann. In der Scheune entsteht ein Bild, das in der Tat ein Meisterwerk ist. Doch dann erfährt der Junge, dass die Boten, die das Bild zum Hof bringen sollen, auch seine Freundin mitnehmen werden - als Braten. Und so kommt es, dass später die Engel, mitten aus einem Schneesturm und tief aus dem Wald, zwei kleine gefrorene Leichen vor Gott bringen. 
Es ist kein tröstliches Ende, das Kinky Friedman seiner Geschichte gegeben hat. Sie ist brillant erzählt, aber Kindern sollte man sie - trotz der wundervollen Illustrationen von Daniel Schreiber - wohl besser nicht vorlesen. Denn hier kommt keine gute Fee, um die Helden zu retten. Der Leser seufzt: Schade. 

Prädikat: *****

Keine Kommentare: