Freitag, 14. Dezember 2012

Mechthild Borrmann: Der Geiger (Droemer)

Moskau, 1948: Ilja Grenko, ein begnadeter Geiger, ist von einer Konzertreise nach Westeuropa zurück und hat nun ein Konzert am Tschaikowski-Konservatorium gespielt. Umtost vom Applaus verlässt er die Bühne - und wird noch in der Garderobe verhaftet. Er stirbt im Gulag, seine Frau Galina wird verbannt. Viele Jahre später kann sie mit Kindern und Kindeskindern nach Deutschland ausreisen. 
Enkel Sascha setzt alles daran, die Geige seines Großvaters wiederzuerlangen. Es ist eine Stradivari, die seit 1862 im Familienbesitz war. Damals hatte sie der Zar seinem Lieblingsgeiger Stanislaw Sergejewitsch Grenko geschenkt. Seit der Verhaftung Ilja Grenkos aber war das Instrument verschwunden. 
Danach zu fragen, das ist gefährlich. Das hatte Galina gelernt, und das hatte Saschas Eltern, seinen Onkel und seine Schwester bereits das Leben gekostet. Doch Sascha gibt nicht auf. Er reist nach Russland, wo er den Enkel eines Kriminellen aufsucht, dem sein Großvater seinerzeit in Workuta das Leben gerettet hat. Domorow weiß die Antwort auf einige Fragen - und den Rest erfährt er von dem Geheimpolizisten, der seinerzeit seinen Großvater aus dem Wege schaffen ließ. Mechthild Borrmann erzählt eine unglaubliche Geschichte. Doch wer die Verhältnisse kennt, der weiß, dass dieser spannend erzählte Roman wohl der Realität ziemlich nahe kommen dürfte. Nicht wundern, lesen! 

Prädikat: ****

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