Samstag, 31. Januar 2015

Claudia und Nadja Beinert: Die Kathedrale der Ewigkeit (Knaur)

Naumburg im 11. Jahrhundert: Die Kathedrale ist vollendet. Noch arbeiten in dem Gebäude Handwerker an der Ausmalung. Doch Markgräfin Uta ahnt bereits, wie spektakulär der Innenraum aussehen wird, wenn alles fertiggestellt ist. Sie hofft zudem darauf, bald mit dem geliebten Hermann vereint zu leben. Hat ihr nicht die Kaiserin selbst zugesagt, die Auflösung ihrer Ehe mit seinem Bruder Ekkehard zu unterstützen? 
Doch dann kommt es auf der Baustelle zu seltsamen Zwischenfällen. Und Hermann verschwindet spurlos. Kurz darauf wird eine verstümmelte Leiche auf den Burghof gebracht, die seine Kleider trägt. Uta kann nicht glauben, dass Hermann für immer verloren ist, und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. 
Der Leser wiederum kann nicht glauben, dass diese Geschichte von Dr. Claudia Beinert und Nadja Beinert tatsächlich im Mittelalter spielt. Die Zwillingsschwestern, die beide Internationales Mana- gement studiert haben, haben Uta von Ballenstedt zur zentralen Figur ihres Romans gemacht. Ihre Statue kann man noch heute in der Reihe der Stifterfiguren im Naumburger Dom bestaunen. Damit es aber überhaupt etwas zu erzählen gibt – denn üblicherweise ist selbst über wichtige Persönlichkeiten jener Zeit sehr wenig bekannt – haben die Autorinnen viel Phantasie investiert. 
So haben sie sich Notburga und Bebette von Hildesheim ausgedacht, zwei intrigante Schwestern, die Uta das Leben schwer machen und dafür ohne Bedenken auch über Leichen gehen. In der Realität freilich wäre dies nicht so unkompliziert gewesen, zumal die Menschen damals bestrebt waren, keinen Schritt allein zu gehen. Und je höher im Rang, desto größer auch die Schar des Gefolges. Es sind viele kleine Details, die uns zeigen, dass es sich eher um einen Historien- als um einen historischen Roman handelt. Und die Handlung ist mitunter so vorhersehbar, dass man eher den Eindruck hat, eine Arbeit aus dem Kurs „Kreatives Schreiben“ vor sich zu haben, wo ein Student sich bemüht hat, zuvor skizzierte Handlungs- linien irgendwie mit den literarischen Figuren zu verknüpfen. Toll ist das nicht. 

Prädikat: --

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