Freitag, 8. Januar 2016

Assaf Gavron: Auf fremdem Land (Luchterhand)

Rucola und Kirschtomaten für seine Frau ziehen und eine Ziege halten – das möchte Etaniel Asis. Und so sucht er sich ein Plätzchen, irgendwo hinter Jerusalem: Im Westjordanland, am Fuße eines Hügels, halb im Naturschutzgebiet, teils auf dem Grund des benachbarten arabischen Dorfes, teils in der militärischen Sicherheitszone, findet er ein freies Feld. Und weil es so idyllisch ist, stellt er bald auch seinen Wohnwagen dort ab. Lang bleibt er nicht allein, andere Siedler kommen hinzu, eine Straße wird gebaut, ein Generator aufgestellt und ein Wasserturm errichtet. Ein Kindergarten entsteht, und eine Synagoge, die Jahre gehen ins Land. 
Als die Behörden von der Siedlung erfahren, wird festgestellt, dass sie nicht genehmigt ist – aber zugleich gibt es auch keine Genehmigung, die Wohnwagen wieder zu entfernen. Assaf Gavron erzählt in seinem Roman vom absurden Alltag im besetzten Gebiet. Eine Geschichte wie die von Ma’aleh Chermesch 3 gibt es so nur in Israel – und wer Israel verstehen will, der sollte dieses Buch gelesen haben. 

Prädikat: ****

Keine Kommentare: