Freitag, 8. Januar 2016

Jung Chang: Wilde Schwäne (Droemer)

Von den Frauen ihrer Familie und ihrem Leben in China berichtet Jung Chang. Noch ihre Großmutter hatte gebundene Füße. Sie war die Tochter eines Polizeibeamten aus der Mandschurei, und wurde 1924 die Konkubine eines Provinzgenerals. Nach seinem Tode heiratete sie einen Arzt. In den Wirren der damaligen Zeit, mit wechselnden Herrschern – Japanern, Russen, den Kuomintang – wuchs ihre Mutter auf. Sie lernte fleißig, und wurde eine Revolutionärin. Sie heiratete dann auch einen hohen Funktionär, was die Familie allerdings nicht schützte, als Mao erst den „Großen Sprung“ ausrief, und dann die Kulturrevolution. Jung Chang, selbst einst Mitglied der „Roten Garden“, zeigt in ihrem Buch, wie durch die rücksichtslose Umsetzung politischer Ideen Millionen Menschen ums Leben kommen, und welches Leid die Überlebenden zu ertragen haben. Vieles deutet sie nur an – doch es bleibt schrecklich genug. Wer etwas über die Geschichte Chinas in den letzten hundert Jahren lernen möchte, der muss dieses Buch unbedingt lesen. 

Prädikat: *****

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