Mittwoch, 6. Januar 2016

Tan Twang Eng: Der Garten der Abendnebel (Droemer)

Es war Zufall, dass Teoh Yun Ling einst aus dem japanischen Internierungslager ent- kommen konnte. Ihre Schwester hingegen starb, so wie alle anderen Gefangenen. Teoh fühlt sich schuldig – und studiert Jura. Zunächst arbeitet sie als Anwältin für ein Tribunal, das japanische Kriegsverbrecher verurteilt. Dann wird sie Richterin, und die erste Frau, die an den Obersten Gerichtshof von Malaysia berufen wird. Als sie feststellt, dass ihre Erinnerung schwindet, kehrt sie zurück an jenen Ort, der ihr von jeher besonders wichtig war: Yugiri, ein japanischer Garten hoch in den Bergen. 
Denn ihre Schwester liebte die japanische Gartenkunst. Und so bat Teoh vor vielen Jahren Aritomo, der wie ein Einsiedler in Yugiri lebte, einen Garten für die Tote anzulegen. Der Künstler, einstmals Hofgärtner des Kaisers, lehnte aber ab – und bot ihr an, sie als Lehrling zu unterzuweisen, so dass sie selbst den Garten anlegen könnte. Autor Tan Twan Eng führt uns Leser in eine fremde Welt, in der sich sehr unterschiedliche Kulturen begegnen, überschneiden, und miteinander auskommen müssen. Und im Werden und Vergehen des Gartens spiegeln sich die Zeit, das Leben – und die Träume. Ein großartiges Buch. 

Prädikat: *****

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