Samstag, 13. Februar 2016

Martin Walker: Germany 2064 (Diogenes)

In die Zukunft führt uns der jüngste Roman von Martin Walker. Der Autor, der aus Schottland stammt, lebt in Washington und im Périgord. Letzteres ist die Heimat seiner erfolgreichen Kriminalromane um Bruno, Chef de police. Walker ist aber auch Mitglied des Think Tanks „Global Business Policy Council“ von A.T. Kearney, einer internationalen Beratungsgesellschaft. Dieses Gremium hat gemeinsam mit deutschen Unternehmern und Politikern Zukunftsszenarien entwickelt – und wie diese aussehen, das kann der Leser in diesem Buch erfahren. 
Walker beschreibt das Deutschland von 2064, in zwei Teile zerfallen: Zahlreiche Menschen leben in Hightech-Städten mit selbstlenkenden Fahrzeugen und hochentwickelten Robotern, permanent vom Staat kontrolliert und überwacht. Wer das nicht möchte, der lässt sich bei den Freiländern nieder, die betont naturnah und in selbstverwalteten Kommunen leben. An der Grenze zwischen diesen beiden Welten wird bei einem Konzert die Folksängerin Hati Boran entführt – vom neusten Roboter des Wendt-Konzerns? 
Kommissar Bernd Aguilar ermittelt, gemeinsam mit seinem Partner und Vertrauten Roberto. Doch kann er dem Kollegen Roboter nach dem letzten Update überhaupt noch vertrauen? Was geht da bei Wendt vor sich, und was klauen eigentlich die Überfall-Profis aus dem Transportkonvoi? Walker verblüfft mit einer mäßig spannenden Geschichte, die immer wieder unterbrochen wird von Erläuterungen, wie aus einem White Paper. Die Idee an sich ist ja ganz cool, aber das Ergebnis dürfte gern auch Literatur sein. Man merkt die Absicht, und man ist verstimmt. Schade! 

Prädikat: *

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