Mittwoch, 19. Oktober 2016

Klüpfel / Kobr: Himmelhorn (Droemer)

Ausnahmezustand herrscht bei Kommissar Kluftinger – schließlich steht die Geburt seines Enkels unmittelbar bevor. Dazu kommt eine fette Ehekrise bei Doktor Langhammer, in die er gegen seinen Willen mit hineingezogen wird. Zu allem Überfluss interessiert sich plötzlich auch noch seine Chefin für die Weiterbildung bei der Kripo Kempten, und hat spontan eine Maßnahme zur Stärkung des Teams angeordnet. 
Dieses Chaos wird abgerundet durch eine Entdeckung, die Kluftinger bei einer Radtour macht, zu der ihn Langhammer genötigt hat: Am Himmelhorn sind drei Bergsteiger abgestürzt und dabei zu Tode gekommen. Da der Gipfel als gefährlich gilt, wird zunächst ein Unfall angenommen. 
Doch bei seinen Ermittlungen kommen Dinge ans Tageslicht, die den Kult-Kommissar zunehmend an dieser Version zweifeln lassen. Denn unter den Toten ist ein bekannter Filmemacher, dessen Ableben seinen Geschäftspartnern gerade erstaunlich gut ins Konzept passt. Außerdem stößt Kluftinger auf eine alte Fehde zwischen zwei Bergführer-Dynastien. 
Auch der neunte Fall der Bestseller-Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr überrascht durch sein gänzlich unerwartetes Finale. Vorher gibt es viel Situationskomik, eine große Portion Selbstironie – was die Geschichte aus dem großen Meer der Regionalkrimis deutlich heraushebt – und natürlich die krimi-übliche Spannung. Sehr gelungen!

Prädikat: ****

2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallöchen,
ich hab letztens Teil 3 der Reihe ("Seegrund") gelesen und fand es sooo schlecht. Doch jetzt machst du mich doch wieder neugierig auf die Reihe. Ich bin da wirklich sehr zwiegespalten. Mal sind die Bücher toll und dann finde ich den nächsten Teil wieder ganz ganz übel.
Ach ich weiß auch nicht...
Einen Blick werd ich vielleich mal risikieren :D

Alles Liebe, Nelly

reagenz hat gesagt…

Hallo Nelly,

"Seegrund" habe ich nicht gelesen, und kann daher dazu nichts sagen; aber wie sich der Held hier zwischen den Herausforderungen in seiner Familie - immerhin ist ja ein Enkelkind unterwegs - und seiner anspruchsvollen Arbeit bewegt, und dabei nahezu kein Fettnäpfchen auslässt, das ist schon amüsant zu lesen. Er versucht, mit ringsum eher begrenzten Ressourcen, es allen Recht zu machen, was öfters schief geht. Doch am Schluss ist wundersamerweise auch der Fall aufgeklärt. Ich fand das Buch ganz gelungen; aber es kommt natürlich immer darauf an, was ein Leser von einem Krimi erwartet. Riskiere ruhig mal einen Blick, und schreib doch mal, ob Du das Buch lohnend gefunden hast - es würde mich freuen!