Freitag, 4. November 2016

Bernardo Minier: Wolfsbeute (Droemer)

Zu Weihnachten erhält Radio-Moderatorin Christine Steinmeyer einen verstörenden Brief. Zunächst glaubt sie an einen Irrtum, doch bald stellt sie fest, wie ihr bisheriges Leben ihr entgleitet. Innerhalb kurzer Zeit verliert sie ihren Job, sie wird verfolgt, bedroht und sogar vergewaltigt. 
Auch der Polizist Martin Servaz – er befindet sich bereits, psychisch angeschlagen, in einer Reha-Einrichtung – bemerkt, dass jemand mit ihm spielt; die Spielchen freilich sind sehr unerfreulich, und sie haben bereits Menschenleben gekostet. 
Bernard Minier hat einen kühnen Roman geschrieben, dessen Hauptfigur über weite Strecken abwesend ist. Es ist ein Stalker, aber er ist hochintelligent, und er macht sich selbst die Finger nicht schmutzig. Erst als ihm die Schachfiguren ausgehen, sieht er sich genötigt, selbst in Erscheinung zu treten. Nett ist das nicht, aber spannend. Immer wieder versucht der Autor, seine Leser auf eine falsche Fährte zu locken. Ein Vexierbild, das sich immer wieder neu präsentiert – doch letztendlich ist alles ganz einfach, und sogar Hoffnung bleibt zum Schluss. 

Prädikat: ***

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